Bei unserer Ankunft in Porto Santo haben wir uns erst im “Hafen” umgeschaut. Es war aber kein Platz und keine Mooring frei.
Wir stellten uns daher zu den zwei Katamaranen nach draußen vor Anker. Das Wasser rundum war eine Wucht. Glasklar und türkis, zum verlieben. Wir meldeten uns in der Marina und beim GNR (Polizei) an und baten um einen Stegplatz, falls etwas frei werden würde. Finanziell ist der Unterschied Mooring Boje und Stegplatz mit 22€ / Monat mehr zu vernachlässigen, speziell wenn man das eingesparte Gas durch den 220V Anschluss bedenkt.
Nach 5 Tagen hatten wir uns eingelebt und einen Platz am Steg gefunden. Der Marinero konnte ihn nicht gut belegen da er sehr flach ist. Mit unserem hochgezogenen Schwert haben wir Rund 1,2m Tiefgang und somit kein Problem.
Wir haben den Aufenthalt in Porto Santo sehr genossen.
Wir haben sehr schöne Spaziergänge gemacht, sind mit dem Fahrrad zur Westspitze und zum Einkaufen gefahren und hatten eine schöne Zeit.
Wir haben viele nette Segler kennengelernt, die fast alle leider Richtung Kanaren bzw. über den Atlantik unterwegs waren. Wie auch immer, Porto Santo ist eine Insel wo man eine tolle Zeit verbringen kann und obwohl sie sehr klein ist, hat man nie Langeweile.
Ewa und Swiatek kamen über Madeira für ein paar Tage zu Besuch. Wie immer hatten wir mit den beiden eine schöne Zeit, leider diesmal sehr kurz. Wir hatten gehofft ein Wetterfenster für die Algarve zu bekommen aber es hätte ruhig ein paar Tage später kommen können. Am 7. August sind wir, mit der Suse, Richtung Sagres gestartet und die beiden haben noch ein paar Tage Urlaub auf Madeira drangehangen.
Unsere Abfahrt war für Morgens 7 Uhr geplant. Wir hatten den Motor an, lösten die letzten Leinen da ging der Motor aus und nicht wieder an.Leinen wieder dran und suchen.
Am Ende hat Alf von der Suse die richtige Idee gehabt. Vom Magnetschalter an der Einspritzanlage war ein Kabel abgegangen. Wieder befestigt und mit 2,5 Stunden Verspätung sind wir hinter der Suse hergefahren.
Unser Plan war dauerhaft mit Halbwind, also 90 Grad, zu fahren. Am letzten Tag sollte der Wind stärker werden aber fast ohne Welle.
Die ersten 1,5 Tage mussten wir uns an das Leben an Bord und den neuen Rhythmus gewöhnen. Wir fuhren weit nördlich unserer Kurslinie.
Am 10. August morgens war der Wind weg und wir motorten Richtung Osten. Zwischendurch haben wir den Motor ausgemacht und sind Mitten auf dem Atlantik schwimmen gegangen – es war herrlich.
Abends kam der Wind zurück und frischte immer mehr auf. Am 11 August morgens reften wir beide Segel und konnten erst noch einige Zeit fast Ostkurs halten. Abends waren wir im 3. Reff Groß und eine Handtuchgröße Genua (von 45m2) und fuhren nach Südost. Direkt Ost war aufgrund der Wellen und des Windes schwer machbar. In dieser Nacht war es an Deck zu ungemütlich…wir haben unten gewacht und haben alle 15 Minuten oben Rundumblick gehalten.
Morgens wurde das Wetter wieder angenehmer und der Wind kam wieder mehr aus Nord, statt Nordost. Wir konnten unter Segel durch das Verkehrstrennungsgebiet. Da zwischenzeitlich unser Plotter ausgefallen ist mussten wir wieder mit Peilung zwischen den wenigen Schiffen manövrieren. Danach konnten wir die letzten 15 Seemeilen nur noch unter Motor, gegen 25 Knoten Wind, zur Enseada de Sagres motoren wo wir mit dem letzten Fetzen Licht am 15. August nach 21 Uhr angekommen sind.
Der Anker fiel in Sand, wir machten letzte Arbeiten, aßen was und fielen ins Bett. Angekommen an der Algarve!